Gemeinsam mit knapp 30 Partnern widmen wir uns auf der Biofach dem Thema Klima

Erbsen statt Avocados

Kreativer Klimaschutz im Bioland

25.07.2022

Leichte Flaschen, regionaler Guacamole-Ersatz oder eine klimaneutrale Brauerei: Unsere Bioland-Partner schützen das Klima ganz unterschiedlich – jedoch alle mit vollem Einsatz. Auf der Messe Biofach zeigen wir ihre Ideen, Projekte unserer Forschungsabteilung, haufenweise Klima-Stars und klimaschonende Gerichte. Alles unter dem gemeinsamen Motto: Bioland fürs Klima.

Von Bioland

„Auch wenn es in diesen turbulenten Zeiten teilweise von anderen Nachrichten überlagert wird: Die Klimakrise verschärft sich Tag für Tag. Darüber wollen und müssen wir auf der Biofach unbedingt sprechen“, sagt unser Präsident Jan Plagge anlässlich der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, die aktuell stattfindet. „Der Ökolandbau nach Bioland-Richtlinien ist klimaschonend und auch resilient gegen andere Krisen.“ Die geringere Abhängigkeit von langen Lieferketten, von Importen und von Zukäufen für Futter und Dünger sei die Ursache dafür.

Was wir fürs Klima tun

Klimawandel, Klimaanpassung, Klimaleistungen - das Klima ist auch in der Landwirtschaft in aller Munde. Die Erde heizt sich schneller auf, als sie es verkraftet, Politik und Gesellschaft müssen dringend handeln. Auch wir als landwirtschaftlicher Verband tragen große Verantwortung und widmen dem Klima besondere Aufmerksamkeit. Sowohl innerverbandlich als auch hier auf unseren Kanälen. Wir schauen genau hin: Wo leistet der Ökolandbau bereits wichtige Beiträge? Wo machen wir uns erst auf den Weg? Und was sagt die Forschung? Lies dazu mehr auf bioland.de/klima

Du hast Fragen oder Ideen, die wir thematisieren sollen? Schreib uns an hallo@bioland.de


Eng mit dem Ökolandbau verbunden sind auch unsere Partner, die Getreide, Milch und Co. zu wertvollen Lebensmitteln weiterverarbeiten. Was unsere Bioland-Partner genau für das Klima tun, stellen sie auf der Messe vor. Hier kommt ein Schnelldurchlauf:

Die Andechser Molkerei schließt mit ihren Milchbäuerinnen und -bauern einen Klimapakt. Ziel ist, regional CO2 zu kompensieren – und zwar sowohl in der Molkerei als auch auf den Bio-Höfen. Die Andechser Molkerei unterstützt die Arbeit der „KlimaBauern“ durch die Zahlung von zehn Euro für jede Tonne CO2, die zusätzlich gespeichert oder vermieden wird. Die wichtigste Maßnahme dabei ist der Humusaufbau. Denn: Je mehr Humus aufgebaut wird, desto mehr Kohlenstoff wird im Boden gespeichert.

Wie groß ist der CO2-Fußabdruck meines Essens? Wie kann man Fruchtfolgen vom Acker in die Küche bringen? Diesen Fragen sind die Bohlsener Mühle und das Foodlab Hamburg nachgegangen. Daraus entstanden sind drei Klima-Bowls mit unterschiedlicher CO2- und Streckenbilanz. So gibt es die regionale Kurzstreckenbowl mit Quinoa – ja, der wächst in Deutschland – mit Peacamole statt Guacamole. Sie besteht aus heimischen Erbsen statt aus Avocados. Ein Klima-Bowl Rechner zeigt, wie sich welche Zutaten auf die Klimabilanz auswirken und welcher „Umwelt-Preis“ dahinter steckt.

Am Gewicht sparen – aber nicht am Genuss: Das Weingut Höfflin füllt einen Teil seiner Weine in Glasflaschen ab, die nur 500 g auf die Waage bringen. Denn: Einen großen Einfluss auf die Klimabilanz von Wein hat der Transport der Flaschen. Manche wiegen ein Kilogramm oder mehr. Vom Weingut über Regal und Einkaufskorb bis ins Glas können schon mal einige Kilometer liegen. Je schwerer der Behälter, umso mehr Treibstoff wird dann für die Ladung verbraucht.

Die Brauerei Clemens Härle ist die erste Brauerei in Deutschland, die ihre Getränke klimaneutral braut und vertreibt. Durch den Bau einer Feuerungsanlage für Holzhackschnitzel, die Umstellung der Produktion auf erneuerbare Energien und die Kompensation der Fuhrparkemissionen spart die Brauerei jährlich ca. 1.000 Tonnen CO2 ein. Hier findest du ein kleines Video dazu. Auch spannend: die „CO2-neutrale Website“. Durch Investitionen in Klima- und Umweltschutzprojekte werden die durch den eigenen Internetauftritt verursachten Emissionen kompensiert.

Das Naturkostunternehmen Byodo hat sich bei der Verpackung seiner Premium-Öle für Weißblechdosen entschieden. Weißblech hat die höchste Recycling-Quote aller Materialien im Wertstoffkreislauf, lässt sich dank der magnetischen Eigenschaften unkompliziert von anderen Materialien im Müll trennen und ist beliebig oft wiederverwendbar. Zudem besteht das gesamte Verpackungsmaterial im Online-Shop zu 100 % aus recyclefähigen und nachwachsenden Rohstoffen. Das sind z. B. FSC-zertifizierte Kartons, Papierfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder pflanzlicher Klebstoff.

 

Auch die Bioland Stiftung setzt sich in verschiedenen Projekten für das Klima ein. So entwickelt und erprobt sie beispielsweise ein Konzept zur klimafreundlichen Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe. Die Ziele des Pilot-Projekts Boden.Klima sind:

  • Betriebe durch Weiterbildung und Beratung beim klimafreundlichen Wirtschaften unterstützen
  • Werkzeuge entwickeln, mit denen die Leistungen von Landwirten und Landwirtinnen für das Gemeingut Klima honoriert werden
  • Die gesamte Klimabilanz eines Betriebes in den Blick nehmen: Humusaufbau zur CO2-Speicherung und zusätzliche Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen

In zwei weiteren Bildungsangeboten geht es um die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit und Vielfalt auf den Betrieben. Dabei sollen sich wissenschaftliche Erkenntnisse mit Erfahrungen und Praxiswissen verbinden.

    Über die Messe

    Vom 26. bis 29 Juli findet in Nürnberg die Biofach statt. Seit 1990 bietet die Messe einen Treffpunkt für Menschen mit einer Leidenschaft für Bio-Lebensmittel und den Bio-Markt. Das Fachpublikum kann hier den Bio-Produzenten begegnen, sich von den neuesten Branchentrends inspirieren lassen und sich austauschen. Klar, dass auch wir da nicht fehlen dürfen. Alle Interessierten finden uns am Gemeinschaftsstand 471 in Halle 7.


    Auf der Messe ist ebenfalls unsere Forschungsabteilung vertreten. Sie präsentiert zwei Demonstrationsnetzwerke: Erbse / Bohne und Klee / Luzerne. Hierbei sollen Anbau, Nutzung und Verarbeitung unterstützt und ausgeweitet werden. Pluspunkte dieser Leguminosen sind beispielsweise:  

    • verbessern die Bodenfruchtbarkeit und steigern die Nährstoffverfügbarkeit
    • Nahrungsquelle für Bestäuber
    • enthalten wertvolles Eiweiß für Tierfutter (kurze Transportwege, keine Soja aus Urwald) und menschliche Ernährung

    Auch fürs Klima leisten Leguminosen Großes. Klee zum Beispiel speichert jede Menge Stickstoff im Boden. Mehr zu seinen Superkräften liest du >>hier.

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